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Eine '''Säule''' ist im eine e, in der Regel freistehende aus , , oder mit kreisrundem Grundriss.
Begriffe, Unterscheidungen
Sie unterscheiden sich im Grundriss von den eckigen n und Dreiviertelsäulen sein.
Vom notwendig runden Grundriss abweichend wird der Begriff ''Säule'' im ''.
Verwendung
Säulen können das , ein oder n eines s tragen und dabei teilweise oder ganz die ersetzen.
Sie können jedoch auch nur der Dekoration dienen, eine tragen oder gar als allein stehen.
In der klassisch-griechischen, der klassisch-römischen und der neuzeitlichen Architektur wurde die Zuordnung von Säulen und zugehörigen Gebälken durch ein System von fünf en festgelegt. Dieses System war der verbindliche architektonische Gestaltungskanon bis zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. In der mittelalterlichen Architektur Europas entwickelten sich eigene Gestaltungsmethoden für Säulen, die jedoch wieder verworfen wurden, nachdem man ab dem 16. Jahrhundert Architekturstudien an antiken Hinterlassenschaften aufnahm und die antike Architektur zum Vorbild erhob.
Bestandteile einer klassischen Säule
mini|Abbildung 1 ? Bezeichnungen und Elemente einer korinthischen S�ule:57
A Unterer Schaftdurchmesser58
B Gr��ter Schaftdurchmesser (an der )59
C Oberer Schaftdurchmesser60
D 61
E 62
a 63
b S�ule64
c Geb�lkzone65
d Basis/ Fu�66
e Schaft/ Stamm67
f / Knauf68
g / Unterbalken69
h / 70
i zone Gesimszone/Kranz71
j 72
k 73
l Scheiben74
m nkapitell75
n
Traditionell gliedert sich eine Säule in drei Teile: Der ruht auf dem Säulenfuß, der , und wird von einem bekrönt. Der Säulenschaft ist der einzige statisch notwendige Bestandteil einer Säule. Die übrigen Bauglieder haben überwiegend dekorative Aufgaben. In vielen Architekturstilen bildet die Kombination von Basis, Schaft und Kapitell festgelegte en, die nur wenig Variation zulassen.
Basis
Die Basis, sofern vorhanden, ist in den klassischen Säulenordnungen oft zweigeteilt in eine untere quadratische Platte, die . Sie verteilt die Last der Säule auf eine größere Grundfläche. Die Plinthe ist in seltenen Fällen mit Ornamenten oder Blattmotiven verziert. Auf ihr können weitere horizontale Platten ruhen, die der optischen Gliederung der Basis dienen. Der Querschnitt der eigentlichen Basis ist rund. Eine Abfolge von Hohlkehlen, ''Trochilus'', und Wulsten, ''Torus'', gliedert den Basiskörper und bestimmt dessen Profil. Anzahl und Abfolge der Kehlen und Wulste ist meist typologisch festgelegt, man spricht je nach dem von '''', '''', '''', ''ischer'' oder kompositer Basis, um nur einige Beispiele zu nennen.
In Abbildung 1 steht die Basis auf einem treppenförmigen Unterbau, dem oder der . Dessen oberste Stufe wird genannt. Säulen können aber auch ? vor allem ab dem ? auf einem meist kubischen Sockel oder stehen. Ein solch erhöhter Sockel kommt oft zum Einsatz, wenn die Säule in der vollen Größe zu wuchtig wirken würde, zum Beispiel bei mehrstöckigen en, aber auch bei kleineren oder en.
Schaft
Der Schaft einer Säule kann monolithisch aus einem Teil gearbeitet sein, ist bei größeren Säulen aber meist aus mehreren sogenannten Säulentrommeln zusammengesetzt. In der Antike waren die Lagerflächen der Trommeln dabei meist planparallel gearbeitet und im Randbereich mit einer versehen, um durch absoluten Fugenschluss größtmögliche Standfestigkeit zu gewährleisten. In Zeit wurden die Säulentrommeln durch einen mittigen langen Holzdübel in Bleiverguss verbunden. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. kamen mehrteilige Dübelformen auf, die aus in die Trommelmitte eingelassenen bronzenen Einlassstücken meist quadratischen Querschnitts bestanden, die ihrerseits hölzerne oder metallene Dübel aufnahmen und so die Trommeln verbanden. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde diese Dübelform abgelöst durch runde Mitteldübel meist aus Metall im Bleiverguss, die an den Seiten um Scheibendübel oder Eisendornen ergänzt wurden.
Der Schaft kann aber auch aus sogenannten Formziegeln gemauert sein. Fast überall werden Schaftformen eingesetzt, die sich nach oben verjüngen, ja diese Verjüngung ist grundlegendes Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem einfachen Rundpfeiler. Zu den Ausnahmen gehören die der , deren Schäfte sich nach unten verjüngen. Bei Säulen der weist der Schaft außer der Verjüngung eine leichte scheinbare Wölbung, die , auf. Diese Wölbung übertrifft aber niemals den unteren Säulendurchmesser. Vielmehr folgt die Verjüngung der Säule keinem linearen Verlauf, sondern dem Ausschnitt eines Kreisbogens, so dass die Verjüngung sich etwa nach einem Drittel der Höhe beschleunigt.
Der wichtigste Schmuck des Schaftes ist in der , der und der Ordnung die . Während bei dorischen Säulen die Kanneluren mit scharfem Grat aneinander stoßen, trennt ein schmaler Steg die Kanneluren ionischer und korinthischer Säulen. Oftmals können die Schäfte ab dem Hellenismus aber auch nur teilweise kanneliert oder fazettiert sein oder die Kanneluren wurden mit Rundstäben gefüllt. Bisweilen wurden aber auch nur die trennenden Stege dem Schaft aufgelegt, wie es etwa bei stuckverzierten Säulen zum Beispiel am in zu beobachten ist. Insbesondere bei ionischen Säulen kann der Schaftfuß Träger figürlicher s, der sogenannten '''' sein. Schäfte sind gern mit Blattranken aus Akanthus an der Schaftbasis geschmückt. Toskanische Säulenschäfte sind demgegenüber vollkommen schmuck- und kannelurenlos. Andere Stilrichtungen betreiben aber gerade am Schaft üppigste Dekoration. Säulen der , und Architektur, aber auch der deutschen sind oft mit geometrischen oder organischen Ornamenten überzogen. Bereits auf antike Vorbilder zurückgeht auch die Möglichkeit, den Schaft einfach im mit n zu belassen, eine beabsichtigte, nur scheinbare Unfertigkeit.
Auch der mit dazugehörigem Profilplättchen am Übergang zur Basis sowie , Plättchen und am oberen Schaftende wurden in der Antike ? abhängig von der Bauordnung ? oft als Teil des Schaftes aufgefasst, wo es jedoch möglich war, zugunsten eines vereinfachten aufgegeben. An- und Ablauf waren dann der Basis oder dem Kapitell angearbeitet.
Kapitell
Zwischen Schaft und .
Zwischen Kapitell und Schaft liegt der Säulenhals, das , meist durch Ringe oder Einkerbungen vom Schaft abgesetzt. Er vermittelt optisch zwischen den Bauteilen und kann mit Ornamenten, zum Beispiel einem Blatt- oder , verziert sein.
Der zentrale Kapitellkörper ist je nach Säulenordnung unterschiedlich gebildet, kann einfach nur als wulstartiges Kissen, dem der dorischen Kapitelle, als Voluten tragendes Polster wie in der ionischen Ordnung oder als blattverzierter Kelch, etwa an korinthischen Kapitellen, geformt sein. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten der Kapitellbildung.
Eine quadratische, manchmal ornamental verzierte Platte, der , bildet den oberen Abschluss des Kapitells. Er bildet das Auflager für das folgende Gebälk. Wenn die Säule kein horizontales Gebälk trägt, sondern einen Bogen oder ein Gewölbe, kann auf dem Abakus ein weiteres, trapezförmig auskragendes Bauteil liegen, der (''Impost''). Er hat vor allem statische Funktion, weil er den Druck des Gewölbes auf die Mitte der Säule leitet und so die Ecken des Kapitells schont.
Geschichte der Säulenformen
Ägyptische Säulen
Die ältesten Säulen sind in erhalten. Obwohl sie aus behauenem Stein gefertigt sind, imitieren sie Formen, wie sie beim Bauen mit entstehen. Säulenhallen (e), etwa im oder beim , wurden von monumentalen Säulen getragen. Die sehr massiv wirkenden Säulen waren reich mit und Bildwerken bemalt.
Es werden vier Arten von Säulen unterschieden: ''Lotossäulen'', deren Kapitell einer stilisierten ähnelt; n, die mit Streifen von umwickelt zu sein scheinen, sowie ''Palmensäulen'', deren Kapitelle gleichen. Hals und Kapitell imitieren umgürtete Bündel von Zweigen oder Schilfrohren. Das Kapitell ist entweder knospenartig geschlossen und verjüngt sich nach oben (geschlossenes Kapitell) oder verbreitert sich kelchförmig (offenes Kapitell). Auch mit den Gesichtern von Göttern verzierte Würfelkapitelle wurden eingesetzt. Dazu kommen noch die ''protodorischen'' Säulen, die wegen ihrer Ähnlichkeit zur ?dorischen? Säule ihren Namen erhalten hat (z. B. in aus der Zeit von ). Da hier der (untergliederte) häufig das Kapitell ersetzt, werden sie auch ''Abakussäulen'' genannt.
Babylonische, assyrische, persische Säulen
Die Säulen, die in , und in den Jahrhunderten um 500 v. Chr. zum Einsatz kamen, können als Vorformen der griechischen Säulenformen angesehen werden; teilweise wurden sie jedoch auch direkt aus Griechenland importiert. Hier sind bereits schlanke, hohe Säulen mit beliebt, die von einheitlich gestalteten Kapitellen bekrönt werden. Die persischen n wurden wohl von Baumeistern nach gebracht. Andere noch erhaltene Kapitelle sind mit Pferde- oder Stierköpfen geformt.
Griechisch-römische Säulenordnungen
Die umfasst neben Proportionierung, Bauform und Ornamentierung von klassischen Säulen auch deren Position zueinander und zum Rest des Gebäudes, wie auch die daraus folgende Anordnung des s und dessen Ausführung.
Die ist eine römisch-latinische Variante der dorischen Ordnung mit meist unkanneliertem Säulenschaft und einer Basis.
Die ist die älteste der griechischen Säulenordnungen. Sie hat vergleichsweise gedrungene, sich nach oben deutlich verjüngende Säulen, mit deutlicher Entasis und meist 20 Kanneluren. Die Säule steht ohne Basis direkt auf dem Unterbau, dem Stylobat. Der Schaft trägt am oberen Ende mindestens eine waagerecht umlaufende Einkerbung und trägt ein in drei Bereiche gegliedertes Kapitell, bestehend aus dem , dem unauffälligen, ebenfalls kannelierten Säulenhals, dem Echinus, einem wulstförmigen Kissen, und dem , der abschließenden quadratischen Deckplatte, auf der das ruht.
Die hat schlankere Säulen, die sich nur leicht verjüngen. Die 20 bis 24 von Stegen getrennten Kanneluren sind tiefer gekehlt und enden kurz vor Säulenfuß und -kopf in einer Rundung. Sie stehen auf einer Basis. Das Kapitell der Säule ist komplexer als das dorische und bildet eine doppelte Spiralform, die n.
Die entwickelte sich erst relativ spät ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. Zunächst nur aus dem korinthischen Kapitell bestehend, das einem ionischen Säulenschaft samt Basis aufgesetzt wurde, erlangt sie erst im 1. Jahrhundert v. Chr. den Status einer in sich geschlossenen Säulenordnung. Zuvor konnte sie mit ionischem oder dorischem Gebälk kombiniert werden. Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. setzt sich die Lösung mit ionischem Gebälk und einem bekrönenden Konsolengeison als feststehende Kombination durch. Abweichungen hiervon mit dorischem Gebälk bleiben nun lokal begrenzt oder der Kleinarchitektur vorbehalten. Die korinthischen Säulen sind noch schlanker und höher als ionische Säulen; unter den floralen Voluten ihres Kapitells befinden sich zusätzlich zwei Kränze von .
Als im Zusammenhang mit Säulenordnungen bezeichnet man die Kombination einer weitgehend korinthischen Gebälkordnung mit dem Kompositkapitell, das eine Verschmelzung des Blattkranzes korinthischer Kapitelle mit den Voluten ionischer Diagonalkapitelle darstellt. Das erst in römischer Zeit entwickelte ''Kompositkapitell'' ist hierbei reich verziert und besitzt größere Voluten, als sie etwa an korinthischen Kapitellen vorkommen.
''Siehe auch:'' ,
Romanische Säulen
S�ulen haben eine Basis, die eine quadratische Grundfl�che besitzt und nach oben in eine kreisf�rmige Oberseite �berf�hrt wird. Die dreieckigen Zwickel, die dabei entstehen, sind manchmal durch Blattformen (''Eckbl�tter'') oder Figuren geschm�ckt. Der Schaft ist manchmal spiralf�rmig gedreht oder mit Rautenmustern etc. verziert (z.�B. (England), Altar der Kirche (Kastilien)). Eine eigenartige und �u�erst seltene romanische S�ulenform stellen die n dar, deren Schaft teilweise oder vollst�ndig von Tierfiguren �berdeckt bzw. ersetzt ist ? in Deutschland erhaltene Beispiele sind die ?Bestiens�ule? in der Hallenkrypta des s sowie S�ulen und Pfeiler mit Reliefdarstellungen im der Stiftskirche in .
In romanischen Säulenreihen wird oft Wert darauf gelegt, dass Säulen und Kapitelle individuell gestaltet sind. Das Kapitell romanischer Säulen ist wie die Basis würfelförmig, wobei die unteren Kanten abgerundet sind, um an den kreisrunden Querschnitt der Säule anzuschließen. Romanische Kapitelle sind oft mit Figuren oder Blattwerk geschmückt. Romanische, aber auch gotische oder n haben oft Doppelreihen von Säulen. In den christlichen Basilikabauten wird in der Gotik die romanische Säule zunehmend durch den verdrängt.
Doppelsäulen und Säulenreihen
Als statisch meist überflüssig, aber als besonders repräsentativ gelten paarweise oder in Dreier- und Vierergruppen angeordnete Säulen sowie die Reihung von Säulen in einer oder an einem . Beides kam vereinzelt bereits in der Antike und verstärkt in mittelalterlichen oder in den Portalzonen von Kirchen vor und erlebte in der Baukunst der und des eine neue Blütezeit.
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Sto Domingo de silos,columna curiosa.JPG| ? Kreuzgang
Galería-rectangularSanMiguelSotosalbos.jpg| ? Portikus
Église Saint-Gilles d'Argenton-Château.jpg| ? romanisches Portal
Spain Andalusia Granada BW 2015-10-25 17-24-14.jpg| ? Löwenhof der
Basilica Palladiana (Vicenza) - facade on Piazza dei signori.jpg| ?
Bonn-KoblenzerTor1-Asio.JPG| ?
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Salomonische Säulen
Als ?Salomonische Säulen? werden um eine fiktive innere Achse gedrehte Säulen bezeichnet, mit denen gemäß der Überlieferung der ausgestattet war.
Auch die Reliefs der und der in waren spiralförmig angeordnet und viele römische Säulen waren mit gedrehten versehen (z. B. am Theater von ). Einige wenige romanische Säulen sind umeinander gedreht oder haben ebenfalls eine spiralförmige Ornamentik (z. B. in der oder am Altar der Kirche ).
Doch bereits in der Antike gab es Säulen, deren Schäfte um eine innere Achse gedreht waren; einige Exemplare haben sich im erhalten. In der französischen und spanischen Architekturtheorie des 16. Jahrhunderts (vertreten durch Jacques Androuet Ducerceau bzw. ) wird dieser Gedanke wieder aufgenommen und eine ?Salomonische Säulenordnung? postuliert (? Weblink). Letztlich jedoch war es , der mit seinem im Jahr 1624 entstandenen im Petersdom in Rom das Vorbild für eine Vielzahl von gedrehten Säulen der Barockzeit schuf, die v. a. im Spaniens und dem darauf beruhenden sowohl an Portalfassaden als auch an n eine wichtige Rolle spielen.
Herstellung
Bedauerlicherweise hat sich die architekturhistorische Forschung bislang kaum mit der Herstellungsweise von Steinsäulen beschäftigt und so ist vieles in Vergessenheit geraten. Vorläufer von Steinsäulen waren mit Sicherheit Holzsäulen, die in einer Art beschliffen und geglättet wurden. Es ist davon auszugehen, dass derartige Techniken auch bei vielen Steinsäulen Anwendung fanden, denn nach anfänglicher Grobbearbeitung im war eine gleichmäßige Rundung, Glättung oder gar Drehung der Oberfläche ? auch bei Säulentrommeln ? in einer Drehbank sehr viel einfacher und gleichzeitig genauer herzustellen. Kanneluren oder Reliefierungen wurden üblicherweise erst angebracht, als die Säulen aufrecht standen und verbaut waren. In Indien haben sich derartige Dreh- oder Drechsel-Techniken vor allem in der mittelalterlichen zu äußerst kunstvollen Formen entwickelt.
Bereits in der und verstärkt wieder seit der zeit gab es auch aus en gemauerte und mit verkleidete Säulen. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden Säulen meist aus in Schalrohren (Schaft) und Schalformen (Basis und Kapitell) gegossen und anschließend verputzt oder anderweitig verkleidet.
Säulen in der Neuzeit
(Über die Verwendung von Säulen im architektonischen Kontext siehe den '''Hauptartikel ''')
In der Renaissancearchitektur, vor allem seit , werden nicht nur Paläste und Amtshäuser mit Säulen betont und ihre Fassaden aufgewertet, sondern auch den christlichen Kirchen werden antikische Tempelfronten vorgeblendet.
Die Säulen bleiben nicht der Architektur allein vorbehalten: Motive und Regeln aus den Säulenbüchern werden mehr noch von Möbeltischlern als von Architekten adaptiert und praktisch umgesetzt.
Bauformen
Der Abstand zwischen den Säulenachsen in einer Säulenreihe wird als Achsweite oder , die lichte Weite zwischen den Säulen an ihrem unteren Durchmesser als bezeichnet.
Eine Fassadengliederung mit Säulen, die sich über mehrere Geschosse eines Gebäudes erstrecken, wird als bezeichnet und dient vor allem der optischen Strukturierung der Fassade.
Neben der frei stehenden Säule ('''''') gibt es die nur teilweise hervortretende '''''', die als '''''' oder '''''' gebildet sein kann. Sie können zu Bündeln zusammengefasst werden, die insbesondere in der mittelalterlichen Architektur zu finden sind. Hier spricht man auch von oder Dienstbündeln von Halb- oder Dreiviertelsäulen, die einem vorgelagert sind und die Last des Gewölbes zumindest teilweise tragen. Wird eine Freisäule zwischen zwei Mauerteilen eingeengt, spricht man von einer beziehungsweise .
Bauformen, bei denen Säulen bevorzugt eingesetzt wurden, sind: und , und , und .
Nicht tragende Säulen
In der modernen Architektur haben Säulen meist weniger die Aufgabe einer tragenden Funktion. In vielen Fällen wird in der Architektur in unserer heutigen Zeit der Säule ein Schmuck-Charakter zugewiesen und die Säule entwickelt sich zu einer weiteren Art des Fassaden- oder Innenraumdekors. Durch das Wegfallen der Notwendigkeit der tragenden Eigenschaften einer Säule kommen vermehrt nicht tragende Säulen zum Einsatz. Eine Sonderform einer nicht tragenden Säule ist z. B. die Hohlsäule, die aus modernen Betonwerksteinen in Halbteilen gefertigt wird, und die durch diese neuartige Fertigungstechnik so wohl zum Verschalen als auch zum Verzieren installiert werden kann. Ein weiterer Vorteil der Hohlsäulen ist u. a. ihr geringerer Herstellungspreis so wie ihr deutlich geringeres Gewicht.
Freistehende Säulen
In bestimmten Formen treten Säulen auch als allein stehende Monumente auf. So gehörten die ältesten erhaltenen ionischen Kapitelle zu freistehenden Säulen, die als Weihgeschenkträger in Heiligtümern aufgestellt waren. Eine weitere, bereits seit der römischen Antike existierende Form sind die , z. B. zwei um 260 v. Chr. in Rom errichtete '''' für . Ehrensäulen werden oft als repräsentatives Denkmal wichtiger Staatsmänner oder gewonnener Schlachten auf öffentlichen Plätzen aufgestellt; sie sind in einigen Fällen als eigenständige Bauwerke konzipiert, die im Innern begehbar sind. Die berühmtesten Beispiele in Rom sind die und die , die beide von einem spiralförmigen Bilderfries umwunden sind.
Der bediente sich bei dieser römischen Form des Ehrenmonuments und gliederte sie in großangelegte Stadtentwürfe ein. Zum Vorbild wurde hier , der sich eine Ehrensäule nach Art der Trajanssäule auf die in Paris bauen ließ (fertiggestellt 1810). Weitere bekannte klassizistische Ehrensäulen sind die Admiral-Nelson-Säule am in London (1843), die in Darmstadt (1844) und die (1873).
Eine interessante Variante, die zeigt, dass die verwendeten Stilelemente auch anders eingesetzt werden können, ist dabei der Münchner , der zwar die Generäle des von 1870/71 sowie deren Sieg positiv darstellt, anders als frühere Siegessäulen jedoch dem darauf folgenden Frieden gewidmet ist.
Nicht in jedem Falle handelt es sich bei einer freistehenden Säule um ein Denkmal. Es gibt sie auch mit nahezu funktionaler Bedeutung (z. B. Ediktträger, Hoheitszeichen etc.). Letztlich zählt dazu auch die sogenannte .
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Ashoka pillar at Vaishali, Bihar, India.jpg|-Säule, (Indien) (3. Jh. v. Chr.)
Heliodorus-Säule1.jpg| bei (Indien) (um 100 v. Chr.)
Colonna di Traiano.jpg|, Rom (112 n. Chr.)
Iron Pillar, Delhi.jpg|, (Indien) (um 400 n. Chr.)
Nelson's Column, Trafalgar Square, London.JPG|, London (1843)
Berlin Tiergarten Siegessaeule.jpg| (1873)
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Ziersäulen
Kleine Säulchen (siehe auch ) haben nur in äußerst seltenen Fällen eine wirklich tragende Funktion; in erster Linie sind sie als Zier- und Schmuckelemente zu verstehen, die den Baukörper auflockern und gliedern sollen. In der antiken Architektur sind sie unbekannt, doch kommen sie in präromanischen ebenso vor wie als Fensterrahmung an romanischen n oder innerhalb von Dekorfeldern. Auch die frühe indische Architektur oder der -Stil der auf der arbeitet mit derartigen Zierelementen.
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Indian Museum Sculpture - View of Torana (9220489360).jpg|Steintor ('''') des von
(um 100)
Uxmal Casa de las tortugas.jpg|Casa de las Tortugas, ,
(um 800)
Oviedo - San Miguel de Lillo 4.jpg|, (um 850)
ColegiataSantillana-2 (modificat).jpg|Kollegiatkirche ,
(um 1180)
F08.Chambon-sur-Lac.0604.JPG|, (um 1200)
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Sonderformen
An vielen Bauwerken der Antike, aber auch des und des s ersetzen en die Säulen. Weibliche Figuren werden dabei ''n'', '''' oder '''' genannt; männliche je nach Körperhaltung en (mit nach oben gereckten Armen, die das Gebälk stützen) oder (in aufrechter Haltung mit angelegten Armen).
Weitere Sonderfälle
Teilweise werden auch alleinstehende Bauelemente aufgrund ihrer vertikalen Form als Säule bezeichnet, auch wenn ihnen Basis und Kapitell fehlen:- Die unter Denkmalschutz stehende in Osnabrück (Niedersachsen) be- und entlüftet eine unterirdische Toilettenanlage.
- Schlanke hohe werden oft auch ?Betsäule? genannt.
- Eine Memorialfunktion haben die n.
- Als werden Denkmäler mit Statuen wegen ihrer schlanken Form bezeichnet.
- , und ähnliche Monumente.
- Im Jahr 1855 wurde die von dem Berliner Drucker als Werbefläche erfunden.
- Zur Angabe von Entfernungen diente die .
- Die (oder auch Zapfsäule) hat ihre Bezeichnung wegen ihrer ursprünglich schlanken runden Form.
- Mit ?Bismarcksäule? werden Denkmäler bezeichnet, die den -Entwurf ?Götterdämmerung? des Architekten als Vorbild haben.
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OSAbluftsäule.JPG|Abluftsäule einer Toilettenanlage in Osnabrück mit Tonreliefplatten und Plastiken
Neustadt Sachsen Postmeilensäule.JPG| in Neustadt (Sachsen), bei der es sich baulich um einen en handelt
Entrada Iglesia de Jesus Merida Yucatan.jpg|Säulen an einer mexikanischen Kirche
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Außereuropäische Säulen
Indien
Abgesehen von ? nicht erhaltenen ? hölzernen Vorbildern scheinen die frühesten indischen Säulen freistehende Monumentalsäulen des 3. Jahrhunderts v. Chr. gewesen zu sein (? ). Sie sind wahrscheinlich antiken griechischen Vorbildern nachempfunden. Die und hinduistische Architektur Indiens konnte sich nie so recht zwischen Säulen und Pfeilern entscheiden. Bereits in den frühen buddhistischen n Indiens wurden ? halb pfeilerartige ? Säulen aus dem Felsgestein herausgearbeitet. Je nach den verfügbaren Geldmitteln der Stifter ist der meist oktogonal zugehauene Schaft basis- und kapitelllos oder hat eine runde oder eckige Basis, einen (teilweise) Schaft und endet in der Regel in einem umgedrehten -Kapitell, später dann auch in kissenförmigen ''''-Kapitellen; die sind dann oft figürlich ausgearbeitet. Die ab dem 4./5. Jahrhundert erbauten ? meist hinduistischen ? freistehenden Tempel (? ) benutzen teilweise persisch beeinflusste säulen- bzw. pfeilerartige Gebilde vor allem in den Vorhallen (''s''). Eine Blütezeit erleben gedrechselte Steinsäulen im 12./13. Jahrhundert in den -Tempeln Südindiens. Später treten Säulen gegenüber Pfeilern eher in den Hintergrund.
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Ajanta caves aurangabad 14.JPG| ? Höhle Nr. 10
Grottes de Kanheri - Grotte 3.jpg| ? Höhle Nr. 3
Cave 26, Ajanta.jpg|Ajanta ? Höhle Nr. 26
Karla Höhle Detail Maharashtra Lonavla.JPG| ? Höhlentempel
Tigowa 1999 Kankali-Devi-Tempel.jpg|Tigawa ? Kankali-Devi-Tempel
Mantapa (hall) in Hoysaleshvara Temple at Halebidu.jpg| ? Hoysaleshwara-Tempel
Open mantapa (hall) in Pattabhirama temple in Hampi.JPG| ? Pattabhirama-Tempel
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Ostasien
Die meisten älteren Tempel in , und Korea sind aus Holz gebaut. Oberhalb der Säulen befinden sich balken. Erst bei Bauten des 20. Jahrhunderts finden sich Steinsäulen mit Kapitellen, die sich in manchen Fällen an europäischen Vorbildern orientieren.
Mesoamerika
Während die Kulturen des nischen Hochlandes hauptsächlich Pfeiler einsetzten ? saalartige Wandelhallen mit Säulen gab es allerdings in und ? gab es im Flachland (v. a. auf der ) vergleichsweise viele Bauten mit runden, meist ischen Säulen. Diese hatten jedoch keine Kapitelle, sondern lediglich zur Aufnahme der Last ? und selbst die fehlen manchmal.
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Tulum by DA 01.jpg|
Xbalche 6-6.jpg|
Kivik1.jpg|
Chichen Itza JPelota T norte.jpg|
MonoliticColumns-Mitla-Oaxaca-Mexico.jpg|
Palacio Quemado Tula Hidalgo.JPG|
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Literatur
- , : ''Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar'' (= ''Kröners Taschenausgabe.'' Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (, abgerufen am 10. Februar 2024), S. 402 f.: ''Säule''.
- .'' Band 29, Anton Hiersemann, Stuttgart 2019, Sp. 296?317.
- : ''Tod, Macht und Raum als Bereiche der Architektur''. München, Neuer Filser-Verlag, 1939. Erweiterte Neuauflage: Verlag W. Fink, 1970, Kapitel: , S. 93?98, PDF, 41 MB.
Weblinks
Einzelnachweise
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